Die Geschichte des Passionstheaters
Pfingsten 1634: Die Oberammergauer erfüllen zum ersten Mal das Versprechen, die Passionstragödie alle zehn Jahre aufzuführen. Die erste Bühne entsteht über den frischen Gräbern der Pesttoten auf dem Gemeindefriedhof.
17./18. Jahrhundert: Das ursprüngliche einfache Holzgerüst der Holzbühne wird mit Kulissen und Bühnentechnik ausgestattet.
1830: Die Bühne wird zum ersten Mal auf dem Platz des heutigen Passionstheaters aufgebaut.
1900: Der Zuschauerraum wird mit der noch heute bestehenden Eisengerüstkonstruktion aus sechs hohen Bögen überdacht. Er öffnet sich nach vorn auf die Freilichtbühne.
1930: Neubau der Freiluftbühne durch Georg Johann Lang und Raimund Lang. Dem klaren, asketischen, monumentalen Stil des bisher vollkommen aus Holz hergestellten Bühnenhauses entspricht die künstlerische Konzentration der Bühnenbilder. Im Rahmen der Vergrößerung der Zuschauerhalle werden auch die ursprünglich vorhandenen Sitzgelegenheiten, bestehend aus einfachen Bankreihen, durch eine Theaterbestuhlung ersetzt. Die Bankreihen bieten nun für 5.200 Besucher Platz.
1998/99: Weitreichende Sanierungen im Innenraum und an der Fassade sind notwendig geworden: Neue Bestuhlung, Fußboden-Heizung, Erweiterung der Garderoben, behindertengerechter Foyer-Umbau mit Ausstellungsflächen, neuer Brandschutz an Stahl- und Holzbauteilen, Sanierung der Fassade, Sanitärräume, Modernisierung der Bühnentechnik. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf 15 Millionen DM.
26. September 1999: Feierliche Einweihung mit der Erneuerung des Pestgelübdes. Das neurenovierte Theater bietet nun mit 4.383 vollständig überdachten Sitzplätzen einem weltweiten Publikum höchsten Komfort und absolute Sicherheit. Oberammergau wird damit seinem Ruf als führendem Passionspielort gerecht.
Zur Passion 2010: Neubau einer fahrbaren Bühnenüberdachung, die den Freiluftcharakter des Passionstheaters bewahrt, gleichzeitig Darsteller und Orchester vor Wind und Wetter schützt.
Inzwischen wird das Passionstheater auch in den Jahren zwischen der Passion regelmäßig für kulturelle Großveranstaltungen wie das Heimatsoundfestival oder die Inszenierung hochkarätiger Theateraufführungen genutzt.