Die "Geschichte" eines Ortes oder einer Region beginnt immer lange bevor erste schriftliche oder auch archäologische Zeugnisse die ehemalige Anwesenheit von Menschen an spezifischen Plätzen bezeugen. Dies gilt auch für Bad Bayersoien.
Die "Geschichte" eines Ortes oder einer Region beginnt immer lange bevor erste schriftliche oder auch archäologische Zeugnisse die ehemalige Anwesenheit von Menschen an spezifischen Plätzen bezeugen. Dies gilt auch für Bad Bayersoien.
Bayersoien war in früher Zeit die römische Station "Ad Seun" bei den Seen (15 vor Chr.). Zahlreiche Funde sprechen dafür, dass Ort und Name wahrscheinlich keltischen Ursprungs sein dürften.
Erste schriftliche Erwähnung
Eine erste schriftliche Nennung des Ortes als „Seuuen“ (Sewen) ergibt sich für das Jahr 1167: Der letzte der „bayerischen“ Welfen, der sechste seines Namens, schenkte nach dem Tod seines einzigen Erbsohnes (1167) einen Teil seiner Höfe dem Benediktinerkloster Kempten, wozu auch einige Höfe in „Sewen“ zählten.
Sewen wird "staufisches" Reichsgut
Noch vor seinem Tod (1191) verkaufte dieser Welf VI. seinen gesamten Besitz an Kaiser Friedrich Barbarossa, wodurch der Ammergau und auch Sewen zu „staufischem“ Reichsgut wurde.
Nach dem Aussterben der Staufer (1268) fiel der „distriktus Ammergau“, zu welchem auch Sewen gehörte, an das Haus Wittelsbach.
Kaiser Ludwig der Bayer – ein „Wittelsbacher“ – übergab diesen Distrikt dann seinem neu errichteten Kloster Ettal, welches auch die Hochgerichtsbarkeit erhielt. Die meisten der Anwesen im heutigen Bad Bayersoien kamen dabei in den Besitz der Benediktinerabtei.
In kirchlicher Hinsicht blieb Soyen jedoch weiterhin dem Stift und Archidiakonat Rottenbuch zugeordnet.
Beinahe zeitgleich mit der Klostergründung im „Etal“ erhielt das Dorf Ammergau sowohl das „Rott-“ als auch das Niederlagsrecht für durchgeführte Waren, wobei zugleich die Verkehrsverbindung zwischen Lech (=Schongau) und Loisach (=Oberau) zur „Reichsstrasz“ aufgewertet wurde.
Die günstige Lage an dieser „Rottstraße“ wurde dann zum entscheidenden Faktor für die Entwicklung von einem Bauerndorf zu einer von Handwerkern und Gastherbergen geprägten Zwischenstation an der Rottstraße, zwischen den Handelspunkten Schongau und Ammergau. Das typische Aussehen eines Straßendorfes zu beiden Seiten dieser Handelsstraße blieb Soyen bis in das 20-ste Jahrhundert hinein erhalten.
Seit 1167 wandelte sich der Name des Ortes mehrmals. Namen wie Sewen, Sevn und Soyen sind in alten Unterlagen zu finden. Ab 1808 nennt sich der Ort Bayersoyen und seit 1825 erhielt Bayersoien seinen jetzigen Namen.
1808 erhielt der kleine Moorkurort von König Max I. den Status einer selbständigen, politischen Gemeinde und wurde dem Landkreis Schongau zugeteilt.
Bayersoien wird Luftkurort
Bayersoien wird Heilbad und heißt nun "Bad Bayersoien"
Beschreibung und Bedeutung des Bayersoier Wappens
Beschreibung
In Blau die goldene Krümme eines Abtsstabs über einer gedeckten silbernen Holzbrücke mit zwei silbernen Wellenleisten zwischen den Widerlagern
Bedeutung
Der Abtsstab verweist auf die Grund- und Gerichtsherrschaft der Klöster Rottenbuch und Ettal. Die Brücke ist ein Hinweis auf die Straße, das Fuhrgewerbe und auf die Ammerbrücke in Echelsbach. Wellenbalken sind Sinnbild für Wasser. Der eine für die Lage an der Ammer, der andere für die Seen, von denen der Ort auch seinen Namen hat.
Museum im Bierlinghaus von Innen
Bierlingmuseum Innenansicht
Außenansicht Museum Bad Bayersoien
Buntes Fensterglas von der Kappele in Bad Bayersoien
Kriegergedächtniskapelle in Bad Bayersoien mit Aufgang zur Kapelle